Überall wohin man sieht, ist Aronia im Bioladen zu sehen, sei es als Aroniasaft oder als Fruchtriegel. Handelt es sich um ein neues Superfood? Ist dieses notwendig? Was steckt hinter der mysteriösen Aroniabeere?
Allerdings muss hier eines klar gestellt werden: Aronia ist nicht ganz so heimisch, denn die Apfelbeere stammt ursprünglich aus Nordamerika. Schon seit Jahrzehnten wird diese in Russland und Polen angebaut, wo sie zudem als Heilpflanze anerkannt ist. Doch vermehrt wird die Pflanze aufgrund des steigenden Beliebtheitsgrades auch hier in Deutschland angebaut.
Aronia aus der Region
Mittlerweile gibt es auch heimische Aronia. In der Regel werden die Aroniapflanzen in Sachsen und Brandenburg angebaut. Aber auch die Obstbauern in anderen Bundesländern entdecken die Pflanzen, wie bspw. in Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Niedersachsen.
Wer sich im Lebensmittelhandel nach Aronia umsieht, der kann somit auch Produkte aus der Region erhalten. Das ist gut für die Umwelt, denn die Früchte müssen keine langen Transportwege aus anderen Ländern zurücklegen.
Zudem ist es möglich, die Aroniapflanze im heimischen Garten angepflanzt werden. Denn sie ist pflegeleicht, kennt keine Schädlinge, blüht spät und benötigt nur wenig Wasser. Interessant ist, dass die Früchte auf einmal ausreifen, d.h., es muss nicht jede Woche geerntet werden. In der Regel ist die Aroniabeere Ende August reif. Allerdings gilt es diese schnell zu ernten, denn diese Beeren schmecken auch den Vögeln. Vom Boden her stellt die Aroniapflanze keine großen Ansprüche und fühlt sich daher eben auch im heimischen Garten wohl.
Hinzu kommt noch ein attraktiver Fakt hinzu. Denn die Blätter der Pflanze verfärben sich im Herbst leuchtend rot, womit sie einen Hauch von „Indian Summer“ in den Garten zaubern.
Das wichtigste in Kürze
- Aronia-haltige Nahrungsergänzungsmittel werden beworben als Schönheitsmittel, aber auch zur Stärkung des Immunsystems, für das Gehirn, Herz oder zum Schutz vor Krebs.
- Allerdings ist die Zusammensetzung der in den Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzten Aronia-Extrakten ist zumeist nicht bekannt – die ausgelobten Vitamine sind zumeist künstlich zugesetzt.
- Die Kerne der Aroniabeere enthalten geringe Mengen an Amygdain, das im Körper giftige Blausäuren freisetzen kann.
- Gesundheitlich ist der Verzehr von kleinen Mengen an frischen oder getrockneten Aroniabeeren sowie Saft und Marmelade unbedenklich und kann zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung beitragen.
Das blaue Wunder
Die Apfelbeere enthält hohe Mengen an:
- Vitamin C, E und K
- Provitamin A
- Eisen
- Folsäure
- Riboflavin (B2)
- Kalium
- Calcium
- Magnesium
- Jod und Zink
Doch diese Beere wird vor allem aufgrund ihres unglaublich hohen Wertes an antioxidativen Stoffen außergewöhnlich. Es gibt keine andere Frucht, die über einen solch großen Gehalt an Anthocyanen und Procynidinen (OPC) verfügt. Diese sekundären Pflanzenstoffe gehören zu den Flavonoiden, die für den pelzigen Geschmack (OPC) und die Farbe (Anthocyanen) der Aroniabeere verantwortlich sind.
Diese schützen unsere Zellen vor den Angriffen von freien Radikalen. Dadurch verhindern sie antioxidativen Stress, von dem die Zellen geschädigt werden und der für den Alterungsprozess verantwortlich gemacht wird. Unter anderem entstehen die freien Radikale durch Stress, UV-Strahlung, Verdauung oder Umweltgifte. Diese schädlichen Einflüsse können durch die Flavonoide ausgeglichen werden.
Darüber hinaus weisen Flavonoide eine entzündungshemmende Wirkung auf, unterstützen das Herz-Kreislauf-System und die Selbstheilungskräfte unseres Körpers.
In der Aroniabeere wurde der höchste Gehalt an roten und blauen Pflanzenfarbstoffen (Anthocyanen) sowie OPC in Obst gemessen. So enthält die Beere fast doppelt so viel OPV wie die Preiselbeere und übertrifft sogar die Schwarze Johannisbeere sowie die Heidelbeere an Antioxidantien.
Somit handelt es sich bei der Apfelbeere um ein echtes Superfood, welches die Folgen des heutigen modernen Lebens wie Stress, Strahlungen und Gifte abmildern kann.
Vom Geschmack her gewöhnungsbedürftig
Allerdings überzeugt die Beere nicht jeden mit ihrem Geschmack. Denn dieser erinnert mit seiner süß-säuerlichen Note an unreife Heidelbeeren. Manche dürften auch Probleme mit dem herben Beigeschmack haben, der einen deutlich zusammenziehenden Effekt hat. Vor allem ist die Aroniabeere verarbeitet in den Läden zu finden, denn roh kann diese ähnlich wie Preiselbeeren verwendet werden. Verkauft werden die Beeren getrocknet oder als Aronia Saft.
Wer das Glück hat, rohe Aronia zu finden, der kann diese bspw. zu Konfitüre verarbeiten, zu Soßen oder Backwaren.
Aronia ist gut für die Gesundheit
Aufmerksam wurden die Wissenschaftler auf die Aronia aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe. Es gibt einige Untersuchungen, mit denen die Wissenschaft aufgezeigten wollte, dass die Beere eine positive Wirkung bei gesundheitlichen Problemen hat, wie bspw.:
- Bluthochdruck
- Herz-Kreislauf-Probleme
- Magen-Darm-Beschwerden
- Entzündungen im Körper
- Neurodermitis
Jedoch gibt es bisher keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege für die besondere Wirkung der Aroniabeere.